04.01.2024

Ergonomie am Arbeitsplatz: So schützen Sie Ihre Gesundheit

In einer Arbeitswelt, in der viele Menschen den Großteil des Tages sitzend am Schreibtisch verbringen, gewinnt das Thema Ergonomie zunehmend an Bedeutung. Eine Vielzahl von Studien belegt: Eine schlechte Ergonomie am Arbeitsplatz kann gravierende gesundheitliche Folgen haben. Rückenschmerzen, Bandscheibenvorfälle und Sehnenscheidenentzündungen sind nur einige der möglichen Beschwerden.

Diese haben nicht nur negative Auswirkungen auf die Lebensqualität der Betroffenen. Sie führen auch zu erhöhten Krankenständen und verminderter Produktivität in Unternehmen. Umso wichtiger ist es, schon bei der Gestaltung des Arbeitsplatzes auf eine gute Ergonomie zu achten. Durch richtiges Sitzen, dosiertes Bewegen sowie ergonomisches Heben und Tragen lassen sich viele Probleme von vornherein vermeiden.

Richtig sitzen – die Basis für einen gesunden Rücken

Als Grundlage für eine gute Sitzhaltung am Arbeitsplatz braucht es einen ergonomischen Bürostuhl. Dieser sollte den Rücken optimal abstützen und eine aufrechte Haltung fördern. Mindestens genauso wichtig ist allerdings die richtige Einstellung des Stuhls. Nur wenn Sitzhöhe, Neigung und Lordosenstütze optimal justiert sind, kann eine gesunde Sitzposition über einen langen Zeitraum aufrechterhalten werden.

Eine Faustregel für die richtige Höhe ist, dass die Füße flach auf dem Boden stehen und die Oberschenkel einen Winkel von etwa 90 Grad zum Rumpf bilden. Der Rücken wird vollständig durch die gepolsterte Rückenlehne gestützt, die Lordosenstütze fördert die natürliche Krümmung der Lendenwirbelsäule. Auch die Neigung der Sitzfläche spielt eine Rolle, um ein Abrutschen zu verhindern.

Zusätzlich sollten Bildschirm und Tastatur ergonomisch positioniert werden, damit Schultern, Nacken und Arme nicht verkrampfen. Trotz optimaler Einstellungen ist es wichtig, regelmäßig aufzustehen, sich zu strecken und ein paar Schritte zu gehen. Nur so bleiben die Muskeln gelockert und die Durchblutung angeregt.

Richtig heben und tragen – und Bandscheiben schonen

In vielen Berufen gehört das Heben und Tragen von Lasten zum Alltag. Leider ist dies eine der Hauptursachen für Rückenbeschwerden und Bandscheibenschäden. Schuld sind meist falsche Hebetechniken, die die Wirbelsäule extrem belasten.

Statt aus den Beinen, heben viele aus dem Rücken heraus. Dabei sind gebeugte Knie und ein gestreckter Rücken entscheidend, um die Last auf die großen Beinmuskeln zu verlagern. Weitere Tipps sind, die Last möglichst nah am Körper zu halten und nicht zu verdrehen.

Auch das Gewicht spielt eine Rolle. Ab 15 kg sollten Lasten nur noch mit Hilfsmitteln wie Sackkarren gehoben werden. Generell gilt: Lieber öfter kleinere Mengen transportieren als einmal zu viel. Mit dieser umsichtigen Vorgehensweise bleibt die Wirbelsäule dauerhaft gesund.

Prävention ist der Schlüssel

Um gar nicht erst in einen Teufelskreis aus Schmerz und Bewegungseinschränkung zu geraten, ist Prävention das A und O. Regelmäßige Pausen, Dehnübungen und ein ausgewogener Mix aus Sitzen und Stehen sollten zum Arbeitsalltag gehören.

Auch Weiterbildungen zu ergonomischen Prinzipien sind empfehlenswert. Sie schärfen das Bewusstsein der Mitarbeiter für eine gesunde Körperhaltung. Nicht zuletzt sollten Unternehmen in höhenverstellbare Schreibtische, ergonomische Stühle und Entlastungshilfen investieren. Diese Maßnahmen zahlen sich langfristig aus, denn: Nur gesunde und motivierte Mitarbeiter können ihr volles Potenzial entfalten.

Mitarbeiter als Treiber für mehr Ergonomie am Arbeitsplatz

Als Mitarbeiter haben Sie großen Einfluss darauf, wie ergonomisch Ihr Arbeitsplatz gestaltet ist. Informieren Sie sich über gängige Ergonomie-Standards und Best Practices. Sprechen Sie diese bei Ihrem Arbeitgeber an und fordern Sie Ihr Recht auf einen gesundheitsfördernden Arbeitsplatz ein.

Es ist Ihre Aufgabe, auf die Bereitstellung ergonomischer Hilfsmittel wie höhenverstellbare Schreibtische, spezielle Bürostühle oder entlastende Arbeitsmittel zu drängen. Ebenso haben Sie das Recht auf regelmäßige Pausen, um einseitigen Belastungen vorzubeugen. Artikulieren Sie Ihre Bedürfnisse und beteiligen Sie sich aktiv an Verbesserungen am Arbeitsplatz. Nur wenn Mitarbeiter ihre Anliegen äußern, können Arbeitgeber die Arbeitsumgebung optimieren.

Gemeinsam in eine ergonomische Arbeitswelt

Sowohl Arbeitgeber als auch Mitarbeiter tragen Verantwortung für eine ergonomische Arbeitsgestaltung. Dies sollte im gemeinsamen Dialog passieren: Arbeitgeber sind gefordert, in Schulungen zu investieren und die Wichtigkeit von Ergonomie zu vermitteln. Mitarbeiter sollten Offenheit für Veränderungen zeigen und Vorschläge einbringen.

Die Zukunft der Arbeit wird flexiblere Arbeitsmodelle und Arbeitsorte mit sich bringen. Umso wichtiger ist es, Ergonomie von Beginn an zu integrieren – sei es im Büro, Homeoffice oder in neuen Arbeitswelten. Gemeinsam kann eine Kultur geschaffen werden, in der das Wohlbefinden der Mitarbeiter an erster Stelle steht. Das fördert nicht nur die Gesundheit, sondern auch Motivation und Produktivität.

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