Was macht ein Lackierer?

Ein Lackierer ist ein Fachmann, der sich auf das Auftragen von schützenden und dekorativen Beschichtungen auf verschiedene Oberflächen spezialisiert hat. Diese Berufsgruppe arbeitet mit einer Vielzahl von Materialien und Techniken, um Gegenstände nicht nur optisch aufzuwerten, sondern auch vor Umwelteinflüssen zu schützen. Maler und Lackierer müssen die Eigenschaften von Farben und Lacken genau kennen, um sie für jedes Projekt richtig auswählen und auftragen zu können.

Arbeitsbereiche und Spezialisierungen

Die Vielfalt der Arbeitsbereiche, in denen Lackierer tätig sind, spiegelt die Breite ihrer Fähigkeiten und die Flexibilität ihres Fachwissens wider. Diese Spezialisierungen ermöglichen es den Lackierern, ihre berufliche Laufbahn je nach Interesse und Fähigkeiten in verschiedene Richtungen zu lenken.

  • Automobilindustrie: Hier steht die Fahrzeuglackierung von der Grundierung bis zum Finish im Mittelpunkt. Lackierer sorgen für ein ästhetisches Erscheinungsbild und schützen vor Korrosion.
  • Bau und Architektur: Hier sind Lackierer für die Beschichtung von Bauelementen wie Fassaden, Fensterrahmen und Türen zuständig. Sie tragen dazu bei, dass Bauwerke nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch dauerhaft sind.
  • Industrielackierer: Diese Fachrichtung umfasst die Beschichtung von industriellen Produkten und Anlagen. Hier sorgen Lackierer für den Korrosionsschutz und die Langlebigkeit von Maschinen und Bauteilen.
  • Kunst und Restaurierung: In diesem filigranen und detailverliebten Bereich arbeiten Lackierer an der Restaurierung von Kunstwerken und antiken Möbeln. Mit ihrem Fachwissen erhalten sie historische und kulturelle Schätze.

Ausbildung und Qualifikation

Die Karriere eines Lackierers beginnt mit einer fundierten Ausbildung, die sowohl theoretische Kenntnisse als auch praktische Fertigkeiten vermittelt. Grundlage ist in der Regel eine Lehre oder eine Berufsausbildung im Bereich Lackiertechnik. Diese meist zwei- bis dreijährige Ausbildung kombiniert praktische Erfahrungen im Betrieb mit theoretischem Unterricht in der Berufsschule. Dort lernen die angehenden Lackierer alles über Materialkunde, die verschiedenen Lackierverfahren, Farbmischtechniken und den Umgang mit modernen Spritzlackieranlagen. Auch Themen wie Arbeitssicherheit und Umweltschutz haben einen hohen Stellenwert.

Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung stehen den Lackierern verschiedene Wege offen, sich weiter zu spezialisieren oder ihr Wissen zu vertiefen. Dazu gehören Weiterbildungen in speziellen Lackiertechniken, der Einsatz neuer Materialien oder das Erlernen von Restaurierungstechniken. Auch die Meisterschule ist eine Möglichkeit, die eigene Fachkompetenz zu erweitern und die Voraussetzungen für die Selbstständigkeit oder die Übernahme von Führungspositionen zu schaffen.

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Wichtige Fähigkeiten und Kenntnisse für angehende Lackierer

Aus- und Weiterbildung sind der Schlüssel zum Erfolg in der Lackierbranche. Sie ermöglichen es den Lackierern, mit der technologischen Entwicklung Schritt zu halten und ihre Fähigkeiten ständig zu erweitern. Um in diesem Beruf erfolgreich zu sein, sind neben der fachlichen Qualifikation auch bestimmte persönliche Fähigkeiten wichtig. Dazu gehören

  • Handwerkliches Geschick: Präzision und Sorgfalt im Umgang mit Werkzeugen und Materialien sind unerlässlich.
  • Gutes Auge für Farben und Ästhetik: Die Fähigkeit, Farbtöne exakt zu mischen und ästhetisch ansprechende Oberflächen zu gestalten, ist unerlässlich.
  • Technisches Verständnis: Maler und Lackierer müssen komplexe Anweisungen verstehen und mit technischen Geräten umgehen können.
  • Körperliche Belastbarkeit: Die Arbeit erfordert oft langes Stehen und Bücken sowie die Fähigkeit, auch unter Schutzkleidung konzentriert zu arbeiten.
  • Umwelt- und Sicherheitsbewusstsein: Der verantwortungsvolle Umgang mit chemischen Stoffen und die Einhaltung von Sicherheitsvorschriften sind grundlegend.

Herausforderungen im Berufsalltag

Die Arbeit eines Lackierers bringt eine Reihe von Herausforderungen mit sich, die sowohl die berufliche Kompetenz als auch die persönliche Belastbarkeit betreffen. Die Bewältigung dieser Herausforderungen erfordert Geschick, Anpassungsfähigkeit und ein kontinuierliches Engagement für die berufliche Entwicklung und den Gesundheitsschutz.

Umgang mit Gesundheitsrisiken

Die Arbeit mit chemischen Stoffen, einschließlich Lösungsmitteln und Lacken, stellt ein großes Gesundheitsrisiko dar. Lackierer sind Dämpfen und Stauben ausgesetzt, die bei unsachgemäßer Handhabung zu Atemwegserkrankungen, Hautreizungen oder schwerwiegenderen Gesundheitsproblemen führen können. Daher ist es wichtig, stets geeignete Schutzmaßnahmen zu ergreifen und sich regelmäßig über die neuesten Sicherheitsstandards zu informieren.

Die Bedeutung von Präzision und Detailgenauigkeit

Ein Lackierer muss über ein außergewöhnliches Maß an Präzision und Detailgenauigkeit verfügen. Die Qualität der Lackierung hängt in hohem Maße von der Fähigkeit ab, gleichmäßige Schichten aufzutragen und Farbnuancen genau zu treffen. Dies erfordert eine ruhige Hand, ein gutes Auge und ein hohes Maß an Konzentration, insbesondere bei anspruchsvollen Projekten oder Restaurierungsarbeiten.

Kreativität und Problemlösungskompetenz

Trotz des hohen technischen Anspruchs der Lackierarbeiten ist auch ein gewisses Maß an Kreativität erforderlich. Lackierer müssen in der Lage sein, kreative Lösungen für komplexe Probleme zu finden, sei es bei der Farbgestaltung oder bei der Anwendung spezieller Lackiertechniken. Die Fähigkeit, um die Ecke zu denken und innovative Ansätze zu entwickeln, ist oft der Schlüssel zur Bewältigung anspruchsvoller Projekte.

Gehaltschancen für Lackierer

In Österreich spiegeln die Verdienstmöglichkeiten für Lackierer die Vielfalt und Bedeutung dieses Berufs wider. Abhängig von Faktoren wie Berufserfahrung, Qualifikation und dem jeweiligen Arbeitgeber variiert das Gehalt erheblich, was den Wert erfahrener Fachkräfte in diesem Bereich unterstreicht.

  • Für Berufseinsteiger mit weniger als drei Jahren Erfahrung liegt das Gehaltsspektrum zwischen 27.000 € und 32.620 Euro. Dieses Einstiegsgehalt bietet eine solide Grundlage für angehende Lackierer und spiegelt den Einstieg in ein Handwerk mit umfassenden Weiterentwicklungs- und Spezialisierungsmöglichkeiten wider.
  • Erfahrene Lackierer können mit mehr als zehn Jahren Berufserfahrung ein deutlich höheres Gehalt erwarten, das zwischen 49.480 € und 55.100 € liegt. Diese Zahlen verdeutlichen den Wert, den langjährige Erfahrung und Spezialisierung im Lackiererhandwerk haben, und zeigen die finanziellen Aufstiegsmöglichkeiten innerhalb des Berufsfeldes auf.
  • Der Durchschnittsverdienst für Lackierer in Österreich liegt bei etwa 37.700 €. Dieser Wert bietet einen allgemeinen Anhaltspunkt für das mittlere Gehaltsniveau im Lackiererberuf und unterstreicht die Bandbreite der Verdienstmöglichkeiten, die mit unterschiedlichen Erfahrungs- und Qualifikationsstufen verbunden sind.

Zusätzlich zu einem Grundgehalt bieten manche Arbeitgeber Schichtzulagen, Überstundenvergütungen und Boni für besondere Leistungen an. Selbstständige Lackierer haben die Möglichkeit, ihr Einkommen durch die Auswahl profitabler Projekte und effizientes Zeitmanagement zu maximieren, wobei ihr Verdienstpotenzial im Wesentlichen von der Auftragslage und der Preisgestaltung ihrer Dienstleistungen abhängt.

Berufsaussichten und Karrierewege

Der Beruf des Lackierers bietet vielfältige Berufs- und Karrierechancen. Durch die ständige Weiterentwicklung von Technologien und Materialien sowie die Nachfrage aus verschiedenen Branchen ist dieser Beruf einem ständigen Wandel unterworfen, der Möglichkeiten zur Weiterentwicklung und Spezialisierung bietet.

Arbeitsmarkt und Nachfrage nach Lackierern

Die Nachfrage nach qualifizierten Lackierern ist in vielen Branchen hoch. Insbesondere in der Automobilindustrie, im Baugewerbe, in der industriellen Fertigung und im Bereich der Restaurierung und Konservierung werden Fachkräfte gesucht. Diese Nachfrage wird durch den ständigen Bedarf an Instandhaltung, Renovierung und Produktion neuer Güter angetrieben. Darüber hinaus führt der Trend zu nachhaltigeren und umweltfreundlicheren Lackierverfahren zu einem Bedarf an Lackierern, die mit neuen Materialien und Techniken arbeiten können.

Selbstständigkeit versus abhängige Beschäftigung

Lackierer haben die Wahl zwischen einer Festanstellung in einem Unternehmen und der Selbständigkeit. Eine Festanstellung bietet in der Regel ein regelmäßiges Einkommen und soziale Sicherheit. Selbstständige Maler und Lackierer genießen dagegen größere Freiheiten bei der Wahl ihrer Projekte und Kunden, müssen aber auch das unternehmerische Risiko tragen. Viele Maler und Lackierer beginnen ihre Karriere in einem Angestelltenverhältnis, um Erfahrungen zu sammeln, und machen sich später selbstständig.

Karriere- und Aufstiegsmöglichkeiten

Für ambitionierte Lackierer gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich beruflich weiterzuentwickeln. Dazu gehören die Spezialisierung auf bestimmte Lackiertechniken, die Weiterbildung zum Lackierermeister oder die Übernahme von Führungspositionen in größeren Betrieben. Darüber hinaus bietet die technologische Entwicklung, insbesondere im Bereich der digitalen Farbmischtechnik und umweltschonender Lackierverfahren, neue Karrierechancen. Engagierte Lackierer können auch in die Ausbildung und Schulung einsteigen, um ihr Wissen an die nächste Generation weiterzugeben.

 

Aktuelle Trends und Zukunftsaussichten im Lackierhandwerk

Das Lackierhandwerk steht vor spannenden Entwicklungen, die durch technologischen Fortschritt, ökologisches Bewusstsein und kreative Ansätze geprägt sind. So hat das wachsende Umweltbewusstsein in der Gesellschaft auch in der Lackierbranche zu einem Umdenken geführt. Fachkräfte setzen zunehmend auf umweltfreundliche Farben und Lacke, die weniger schädliche Chemikalien enthalten und so den CO2-Fußabdruck der Branche reduzieren.

Wassersparende Technologien und der Einsatz von wasserbasierten Lacken stehen im Fokus, um Umweltbelastungen zu minimieren und dennoch hochwertige Ergebnisse zu erzielen. Auch die Digitalisierung eröffnet neue Wege, den Lackierprozess effizienter und präziser zu gestalten. Der Einsatz von Automatisierung und Robotik hilft, Arbeitsabläufe zu optimieren und gleichbleibend hohe Qualität zu gewährleisten. Virtuelle Lackiersimulationen bieten die Möglichkeit, Farben und Designs digital zu testen, bevor sie auf die Oberfläche aufgetragen werden.

Schließlich spielen Maler und Lackierer in der Restaurierung historischer Fahrzeuge, Möbel und Kunstwerke weiterhin eine unverzichtbare Rolle. Ihr Fachwissen hilft, den Wert und die Schönheit von Objekten zu bewahren und für künftige Generationen zu erhalten.

Fazit: Die Zukunft verspricht spannende Möglichkeiten für Lackierer, die bereit sind, sich neuen Herausforderungen zu stellen und sowohl ihre technischen Fähigkeiten als auch ihr kreatives Potenzial weiterzuentwickeln.

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