Was macht ein Lager- und Produktionsmitarbeiter?

Lagermitarbeiter werden auch Lagerist oder Produktionshelfer genannt. Sie kümmern sich um sämtliche Prozesse im Warenlager und sind an der Fertigung und Verpackung von Produkten beteiligt. Zu den Hauptaufgaben gehören die Lagerung, Ausgabe und Übernahme von Waren – häufig mit Hilfe von Maschinen und automatischen Anlagen.

Tätigkeiten, Aufgaben, Arbeitsalltag

Die genauen Aufgaben eines Lager- und Produktionsmitarbeiters sind stark abhängig von der Branche oder dem jeweiligen Produkt. Langweilig wird einem auf jeden Fall nicht – Sie wechseln zwischen drei Hauptbereichen.

Produktion: Hier haben Sie hauptsächlich mit Maschinen zu tun. Neben der Steuerung überwachen Sie die richtige Funktion der Geräte und kümmern sich um die Montage und Reinigung.

Lagerlogistik: In diesem Bereich gehören die Annahme und die Kontrolle von Waren am Wareneingang zu den täglichen Aufgaben. Dann müssen die Waren korrekt eingelagert und im System vermerkt werden. Außerdem transportieren Sie die Produkte im Lager und bereiten sie für den Versand vor. Die Inventur des Lagerbestands gehört ebenso zum Aufgabenbereich.

Qualitätskontrolle und Überwachung: Sie tragen die Verantwortung dafür, dass die Waren den Auflagen des Unternehmens entsprechen und keine Fehler im Bestand passieren. Auch die technischen Abläufe im Lager werden überwacht und optimiert.

Die Arbeit wird im wechselndem Schichtbetrieb (zwei bis drei Schichten in 24 Stunden) organisiert. Je nach Produktionsart des Unternehmens kann das Tragen von Schutzausrüstungen verpflichtend sein und ebenso das Einhalten bestimmter Sicherheitsauflagen.

Der Arbeitsalltag als Produktionsmitarbeiter kann sehr unterschiedlich sein – von viel Bewegung und körperlicher Anstrengung bis zum konzentrierten Bedienen von Maschinen im Stehen oder Sitzen.

Ausbildung und Einstiegsmöglichkeiten

Eine spezielle Ausbildung ist für den Berufseinstieg als Lager- und Produktionsmitarbeiter nicht notwendig. Die Einarbeitung geschieht in der Regel im Unternehmen und dauert von einer Woche bis zu drei Monaten. Jeder Betrieb kann die Job- und Qualifikationsanforderungen selbst bestimmen – daher kann es vorkommen, dass zum Beispiel ein Schulabschluss, ein Führerschein oder Erfahrungen mit Maschinen und Gabelstaplern verlangt werden.

Mit mehr Berufserfahrung steigen die Einstiegschancen und Gehälter, auch eine Kurzausbildung in der Logistik oder Lagerwirtschaft führt zu besserer Entlohnung oder höheren Positionen im Betrieb. Institute wie WIFI oder bfi bieten etwa verschiedene Lehrgänge für Lager- und Produktionsarbeit an, die in minimal einem Monat absolviert werden.

Weiterbildung

Auch wenn Sie bereits als Produktionsmitarbeiter angestellt sind oder quer einsteigen wollen, lohnt es sich durch Weiterbildungskurse eine Spezialisierung zu erlangen. Dadurch sind Sie vielseitig einsetzbar und haben einen Vorteil bei der Gehaltsverhandlung.

  • In größeren Lagern ist es notwendig, den Transport mit Gabelstaplern oder Hubwagen zu erledigen. Ein Staplerschein kann in der Lagerlogistik also nie schaden.
  • Auch der Umgang mit Maschinen und technischen Anwendungen will gelernt sein.
  • Grundsätzliche EDV-Kenntnisse können Sie privat auffrischen, für tiefere Kenntnisse bieten sich Kurse für Lager- & Transporttechnik an.
  • Manche Bereiche der Produktion erfordern spezielles Fachwissen, Sie können sich zum Beispiel zum Mechaniker oder Maschinen- und Anlagenführer weiterbilden.
  • Für den Aufstieg im Job ist Weiterbildung zum Logistikmeister hilfreich.

Checkliste für die wichtigsten Anforderungen

Folgende Fähigkeiten sollten Sie für die erfolgreiche Karriere als Lager- und Produktionsmitarbeiter mitbringen:

  • Gutes Verständnis von Produktionsanlagen und Maschinen
  • Technisches Geschick
  • Handwerkliches Interesse
  • Gründliches Arbeiten unter Sicherheitsvorschriften
  • Körperliche Belastbarkeit und Ausdauer
  • Bereitschaft für Schichtarbeit, Flexibilität
  • Gute Kommunikation im Team
  • Organisationsfähigkeit und Zuverlässigkeit

Jobchancen und Branchen

Nach der Einarbeitung werden Sie anfangs eher klare, einfache Aufgaben erledigen und Fachkräften in der Produktion zuarbeiten. Mit steigender Erfahrung erhalten Sie mehr Verantwortung im Job und werden Aufgaben wie Kontrolle oder Maschinenbedienung selbstständig erledigen. Es lohnt sich, mehrere Jahre im selben Betrieb zu bleiben und sich dort hochzuarbeiten. Ein Aufstieg vom Helfer zum Schichtleiter oder Produktionsleiter ist gut möglich, wenn Sie motiviert und verlässlich arbeiten – notwendige Weiter- und Fortbildungen werden auch häufig vom Unternehmen angeboten oder mitfinanziert.

Jobs im Lager- und Produktionsbereich sind in fast allen Handels- und Produktionsbetrieben zu finden und werden vielfach über Internet-Jobbörsen oder Jobvermittler wie das AMS ausgeschrieben. Branchen sind etwa Industrieunternehmen im Lebensmittel-, Pharma- und Chemiebereich, Maschinen- und Metallbau, das Baugewerbe, Automobil- und Luftfahrtbau oder die Textilbranche. Bei Speditionsunternehmen und Lagerhäusern können Sie sich entweder direkt oder via Personalvermittler bewerben.

Gehaltsspanne

Das durchschnittliche Einstiegsgehalt von Lager- und Produktionsmitarbeitern beträgt in Österreich 22.000 Euro brutto im Jahr. Ab etwa zehn Jahren Berufserfahrung steigt der Durchschnitt auf bis zu 42.600 Euro im Jahr. Hier sind Zuschläge für Nacht- und Wochenendschichten noch nicht einberechnet.

Zukunftsaussichten

Die Arbeit in Lagern und Produktionsbetrieben hat sich mit den Jahren und durch den technischen Fortschritt bereits verändert, in Zukunft werden neue Technologien noch stärker eine Rolle spielen. Das heißt aber nicht, dass Menschen für die Lagerarbeit nicht mehr notwendig sind. Körperlich anstrengende Arbeiten und Routinearbeiten werden zukünftig mehr von intelligenten Maschinen übernommen, der Produktionsmitarbeiter kümmert sich um Überwachung, Wartung und anspruchsvollere Aufgaben in der Organisation.

Im Berufsfeld des Lager- und Produktionsmitarbeiters wird es auch weiterhin viele Jobs in verschiedenen Branchen geben. Es ist dabei sicherlich nicht verkehrt, durch Weiterbildung am aktuellen Stand der fachlichen Technik zu bleiben.

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