So nutzen Sie Ihre Arbeitslosigkeit sinnvoll

Die meisten Leute erleben irgendwann in ihrem Leben eine Zeit der Arbeitslosigkeit. Oft ist diese mit Angst, Unsicherheit oder Langeweile verbunden. Wir zeigen Ihnen, wie Sie die Erwerbslosigkeit sinnvoll nutzen können und dabei sogar Ihre Chancen für den nächsten Job erhöhen.
Wie Sie eine längere Zwangspause sinnvoll nutzen
Arbeitslosigkeit ist kein Urlaub – höchstens in den allerersten Tagen
Die Gründe für Arbeitslosigkeit können verschieden sein – aber egal, ob Sie ihren Job selbst gekündigt haben oder unfreiwillig „gegangen wurden“: Vor allem in den ersten Tagen ist eine kleine Auszeit völlig ok und empfehlenswert. Das heißt aber nicht, dass dauerhaft Urlaubsgefühl aufkommen sollte. Nach maximal drei Wochen lange ausschlafen, Freizeit genießen oder Trübsal blasen sollten Sie wieder Plan und Ordnung in Ihren Alltag bringen. Nur so vermeiden Sie auf Dauer einen Durchhänger und Motivationslosigkeit.
Die Zukunft planen: So früh wie möglich
Am besten betrachten Sie die Beschäftigungspause als Chance, um über sich selbst und Ihre berufliche Zukunft nachzudenken. Im Arbeitsalltag fehlt dazu meist die notwendige Distanz und klare Ziele helfen Ihnen dabei, die Tage bis zum nächsten Job sinnvoll zu gestalten.
Blicken Sie auf Ihre letzten Jobs zurück und stellen Sie sich ehrliche Fragen:
- Was hat Ihnen an der Position gefallen oder warum waren Sie unzufrieden?
- An welchen Faktoren lag die Kündigung? Etwa an Bezahlung, schlechtem Betriebsklima oder Stundenmodell?
- Haben Sie gemerkt, dass Ihre Talente und Interessen vielleicht doch in einem anderen Bereich liegen?
Tauschen Sie sich in Ihrer Beziehung, mit Freunden und Familie darüber aus, oder schreiben Sie Pro- und Contra-Listen – je nachdem, was Ihnen leichter fällt.
Netzwerken, Kontakte knüpfen und halten
Selbst wenn Sie noch nicht wissen, wo der Weg genau hinführt, sollten Sie Ihr Netzwerk an Kunden und Kontakten nicht vernachlässigen. Es wird geschätzt, dass etwa ein Drittel aller Jobpositionen über persönliche Beziehungen vermittelt werden und auch Auftragskunden fragen zuallererst im vertrauten Kreis nach Empfehlungen.
Nutzen Sie soziale Netzwerke, um regelmäßig in Kontakt zu bleiben oder neue Verbindungen zu knüpfen – auf Facebook werden in Gruppen zu bestimmten Themen und Branchen regelmäßig auch Stellen ausgeschrieben. Sammeln Sie auf Berufsplattformen wie LinkedIn und Xing relevante Kontakte und scheuen Sie sich nicht davor, neue Personen direkt anzuschreiben.
So füllt man einen Tag mit Aufgaben
Die Regel Nummer Eins für eine sinnvolle Arbeitslosigkeit lautet: Struktur, Struktur, Struktur. Je mehr Sie von einem Tag in den anderen hineinleben, umso schwerer wird es Ihnen fallen, wieder einen geordneten Tagesablauf zustande zu bringen. Deswegen ist es hilfreich, jeden Tag um eine fixe Uhrzeit aufzustehen und ein Pensum an Aufgaben einzuplanen. Abende und Wochenenden sollten auch hier verdiente Auszeiten sein.
Und nicht vergessen: Sport, frische Luft und soziale Kontakte sorgen besonders in dieser stressigen Zeit für den nötigen Ausgleich.
Bewerben: Auch die Jobsuche ist Arbeit
Planen Sie eine gewisse Anzahl an Stunden pro Tag bzw. pro Woche für die Jobsuche ein. Dabei können Sie Stellenanzeigen durchsuchen, Bewerbungen schreiben, Ihren Lebenslauf auffrischen oder Kontakte knüpfen. Nach einer erledigten Aufgabe fühlen Sie sich besser und mit der Routine sinkt die Hemmschwelle vor der nächsten Bewerbung. Zeigen Sie Ihre Unterlagen zwischendurch auch anderen, um zu sehen, ob manches optimiert werden kann.
Praktika: Übung macht den Meister
Auch wenn Sie bereits Berufserfahrung haben, kann ein Praktikum sehr wertvoll sein, um zum Beispiel in eine neue Branche einzusteigen oder ein Unternehmen kennenzulernen. Viele Praktika sind mittlerweile vergütet, das Arbeitsmarktservice bietet außerdem Beihilfen für Arbeitstrainings an. Wenn Sie gute Erfahrungen gemacht haben und Ihre Arbeit zufriedenstellend war, führt ein Praktikum nicht selten zu einer fixen Anstellung.
Sich weiterbilden und am Puls der Zeit bleiben
Im Berufsleben bleibt oft wenig Zeit, um neue Fähigkeiten zu lernen oder sich über die Trends der Branche zu informieren. Die Arbeitspause ist daher eine perfekte Gelegenheit für Fortbildungskurse und private Weiterbildung. Dabei muss es nicht immer ein AMS-Kurs sein, auch VHS-Kurse oder Angebote von WIFI, BFI und Co. werden von den jeweiligen Stellen der Bundesländer gefördert. Am sinnvollsten ist es Themen auszusuchen, die Sie in Ihrem Berufsfeld brauchen können – vor allem Qualifizierungen im technischen und digitalen Bereich sind gefragt.
Wenn Sie gern selbstständig lernen, bietet das Internet heute ein breites Angebot an kostenlosen Seminaren, Videokursen oder auch interaktiven Lernseiten. Achten Sie dabei auf die Glaubwürdigkeit des Instituts oder Anbieters. Zu guter Letzt bieten Stadtbibliotheken einen Schatz an kostenlosem Wissen in vielen Formen.
Auch die ungeliebten Lücken im Lebenslauf können Sie übrigens umgehen, indem Sie Weiterbildungskurse und Zertifikate anführen.
Vorteile auf mehreren Ebenen: Das Ehrenamt
Warum nicht die Zeit nutzen, um etwas Gutes zu tun? Ehrenamtliche Tätigkeiten wie Lernhilfe, Sporttraining oder Umweltschutz haben viele Vorteile. Erstens fühlen Sie sich selbst nützlich, zweitens bewirken Sie aktiv etwas für die Gesellschaft und drittens schätzen es Arbeitsgeber, wenn Menschen sich privat engagieren und weiterentwickeln. Erzählen Sie, was Sie im Ehrenamt gelernt haben, das Sie auch in der Arbeit einsetzen können: Ausdauer, Organisationstalent, Selbstständigkeit etc.
Wenn der Neuanfang winkt
Wenn es dann endlich so weit ist und Ihre nächste Stelle in Aussicht ist, bleibt Ihnen nur noch eines zu tun: Entspannen und die verbleibende Freizeit genießen. Sie haben es sich verdient, für die ereignisreiche Anfangszeit im Job dürfen Sie nun Kraft sammeln.